BACKBONE #001 – Vom Traum zum E-Commerce-Unternehmen: Moritz Janker über seinen Weg mit Amazon FBA

(0:00 - 0:10)
Servus Moritz, freut mich, dass du hier bist, in meinem Podcast rund um Unternehmen und Obsolescence Management. Ja, lass uns mal so starten. Stell dich vor, was macht dein Unternehmen? Fang mal an.

(0:11 - 0:25)
Hallo Dominik, vielen Dank, dass ich da sein darf. Ich bin seit vielen Jahren Amazon FBA-Seller. Ich bin Moritz, 32 Jahre, aus München und ich verkaufe hauptsächlich Amazon FBA, aber auch FBM, also Eigenversand.

(0:25 - 0:45)
Ich bin Inhaber von zwei Marken zusammen mit meinem Geschäftspartner. Die eine Marke ist eine Folienballon-Marke namens DIVULI, also sowohl Latexballons als auch Folienballons. Ballongas für unterschiedliche Anlässe, Geburtstag, Kindergeburtstag, Valentinstag, Abschlussfeier etc.

(0:45 - 1:00)
Das ist quasi unsere Hauptbrand, die wir verkaufen auf Amazon. Und unsere zweite Marke heißt Homemelody, die ist im Bereich Abluftechnik und Zubehör. Aber hauptsächlich ist quasi DIVULI die Marke, die wir seit vielen Jahren erfolgreich auf Amazon betreiben.

(1:01 - 1:17)
Spannend, ich sage auch noch zwei, drei Sätze zu mir. Ich bin ein bisschen jünger, 27, bin vor allem als Unternehmensberater in Obsolescence Management tätig. Mir ist wichtig, in meinem Podcast, aber auch generell im Bereich Social Media, Einblicke ins Unternehmertum zu zeigen, aber auch in Obsolescence Management.

(1:17 - 1:50)
Dann lass uns gleich mal rein starten mit der ersten Frage von mir. Wie bist du eigentlich ins E-Commerce gestartet? Gab es da vielleicht einen Auslöser oder war es ein Zufall? Zähl doch mal ein bisschen. Sehr gerne.

Also gestartet bin ich eigentlich, also reingerutscht in E-Commerce bin ich durch meinen damaligen Job bei notebooksbilliger.de. Ich habe da einige Jahre als Produktmanager gearbeitet im Bereich Gaming. Und ja, das war natürlich Direct-to-Customer, also ein eigener Online-Shop. Aber ich sage mal, durch den Job bei notebooksbilliger.de bin ich natürlich voll in diese Online-E-Commerce-Welt reingestoßen.

(1:51 - 2:03)
Und ich hatte parallel schon eine Firma mit einem Geschäftspartner. Und seine Frau hat tatsächlich damals mit FBA angefangen. Und auf diese Art bin ich quasi reingerutscht und haben dann unsere erste Marke gegründet.

(2:04 - 2:20)
Spannend. Was ich denke, da sind auch viele so interessiert, die so mit Amazon oder auch FBA anfangen wollen. Gab es da so von dir so ein erstes Produkt und wie hast du das vielleicht auch ausgewählt, das erste Produkt? Genau, so das erste Produkt hat damals tatsächlich die Frau meines Geschäftspartners gefunden.

(2:21 - 2:30)
Das war ein Zahlenballon in verschiedenen Varianten. Also man kennt das sicherlich vom Kindergeburtstag, Zahlenballon 1 oder 2 für den zweiten Geburtstag. Bis 18.

(2:30 - 2:45)
Bis 18 und dann sogar bis 50. Oder wir haben sogar mittlerweile 90 im Angebot, also bis noch oben. Und genau, das war damals ein Produkt, was geresearcht wurde, dass es eine gute, konstante Nachfrage über das ganze Jahr hat.

(2:45 - 2:54)
Und zeitgleich noch nicht so ein gutes Angebot. Also viele chinesische Seller, die nur ein Bild online hatten. Also das war tatsächlich unser erstes Produkt.

(2:55 - 3:27)
Vielleicht noch eine kurze Rückfrage, wann war das ungefähr so zeitlich? Zeitlich, also es ging Ende 2018 los, aber so richtig im Februar, März 2019, wo es dann richtig mit Amazon losging. Vielleicht auch noch mal eine ganz konkrete Frage. Gab es da so einen Zeitpunkt, wo du gesagt hast, jetzt ist es ein Business oder war noch ein Nebengewerbe, ein Hobby? Also ich sag mal damals, als es dann so losging, da macht man ja am Anfang erst mal 50 bis 100 Euro am Tag und dann steigt es immer mehr.

(3:27 - 4:00)
Und als es dann so einen schönen dreistelligen Umsatz pro Tag generiert hat, also ich sag mal so 200, 300, 400, 500 Euro Umsatz am Tag, hat man halt schon gemerkt, wenn man das jetzt auf den Monat hochrechnet, dass es jetzt weniger ein kleines Nebengewerbe ist, sondern schon ein richtiger Verdienst. Vor allem damals waren ja die Margen noch viel höher im E-Commerce, das heißt, da konnte man dann schon schöne Ergebnisse erreichen. Und das war dann so das Gefühl, wo man gemerkt hat, ich sag mal so, der Ball rollt den Berg runter und man muss so ein bisschen ausweichen, aber es läuft quasi.

(4:00 - 4:27)
Genau, es läuft. Also das war so der Moment. Ja, sehr spannend.

Wenn du jetzt so zurückblickst, gab es so Fehler in euren Anfängen, die ihr gemacht habt? Was sagen du, du würdest es heute anders machen, vielleicht auch für die Zuhörer spannend. Was waren so Fallstricke, die man beachten sollte, gerade am Anfang? Ja, also ein Fallstrick war auf jeden Fall, wir haben etwas zu viele Produkte gelauncht. Also was einerseits natürlich schön ist, aber andererseits muss man diese Produkte natürlich dann alle on Stock halten, also auf Lager.

(4:28 - 4:50)
Und wenn man halt sehr, sehr viele Produkte zeitgleich launcht, muss man natürlich auch sehr, sehr viele Produkte im E-Commerce nachbestellen. Und wenn man da natürlich noch nicht alle Gelder wieder eingenommen hat, beziehungsweise man wird ja von Amazon in Stücken ausbezahlt oder es dauert etwas, bis man an sein Geld kommt und dann kann man natürlich, kommt man in Cashflow-Themen, sage ich mal so. Also das ist auf jeden Fall ein Thema, was ich vielleicht heute anders machen würde.

(4:51 - 5:06)
Und ja, Fremdkapital sehr bewusst einsetzen, das wäre so vielleicht noch so ein Thema. Und allgemein schnell Prozesse aufbauen, Dinge automatisieren, dass man sich wirklich auf die wichtigen Themen fokussieren kann im Wachstum. Das sind so die Main-Themen, sage ich mal, die ich anders machen würde heute.

(5:06 - 5:13)
Spannend. Vielleicht eine kurze Rückfrage. Beschreib mal einen Prozess, den du am Anfang automatisiert hättest.

(5:13 - 5:40)
Oder vielleicht ein Beispiel, was ihr darauf umgesetzt habt. Ja, zum Beispiel die Artikellistung beispielsweise. Das war halt immer ein sehr Prozess, wo ich halt sage ich mal, wir haben ein neues Produkt, ich frage beim Hersteller an, ich besorge mir die Texte, ich habe dann doch nochmal festgestellt, dass mir vielleicht das Bild nicht passt, mache ich doch eigene Bilder, wie sind überhaupt die Maße von dem Produkt, was für Eigenschaften hat es.

(5:40 - 6:52)
Also ich sage mal so, das war immer so ein sehr Prozess, das war so ein Hin und Her. Und jetzt mittlerweile haben wir da halt einen ganz klaren Prozess. Es wird eine ERN vergeben, es werden Fotos gemacht, es werden Texte erstellt, wie das Produkt in welcher Kategorie gelistet wird.

Also das ist so wie so ein Leitfaden. Genau, genau. Und auch im Bereich Nachbestellung, wann nachbestellt wird, zu welcher Zeit, machen wir Luftfracht, machen wir quasi Train, also mit Zug aus Asien oder machen wir Air, genau.

Also je nachdem. Das sind so zwei Beispiele, wo wir quasi automatisiert oder uns professionalisiert haben. Klingt spannend.

Wenn du so zurückkommst, gab es so ein, zwei Entscheidungen, wo du sagen musst, die haben jetzt euren heutigen Erfolg maßgeblich beeinflusst. Fällt dir da was ein? Ja, also das eine würde ich sagen, dass wir direkt eine saubere Struktur hatten mit einer Kapitalgesellschaft, also mit einer GmbH, weil viele sind dann sehr lange als Einzelgewerbe und merken dann irgendwann mit der Einbringung und alles, dass es dann doch nicht so einfach, dass wir gleich professionell in der GmbH relativ früh gestartet sind. Also wir haben ursprünglich einen UG gehabt, sind dann aber relativ schnell eben zur GmbH aufgestiegen.

(6:52 - 7:30)
Und das würde ich nennen. Und zum anderen, ja, dass wir schon auch Risiken genommen haben, also vor allen Dingen Entscheidungen schnell getroffen. Zum Beispiel damals, dass wir sagen, wir verkaufen auch im Ausland, in Amazon, Frankreich, Italien, Spanien.

Das sind so, glaube ich, zwei Dinge. Ja, vielleicht auch so, dass zu sagen, man denkt ein bisschen größer gleich zum Start und fokussiert sich jetzt nicht nur auf den deutschen Markt. Genau, also dass man jetzt nicht sagt, ich mache jetzt meine 900.000 Euro Umsatz am Tag und jetzt lege ich mich aufs volle Ohr, sondern dass man halt direkt sagt, was für Länder kann man noch machen, welche Produktkategorien kann man noch reingehen.

(7:30 - 8:10)
Also dass man einfach so sagt, groß denkt. Genau, das ist, glaube ich, wichtig. Das kann ich mir gut vorstellen.

Lass uns mal noch so ein bisschen tiefer reingehen. Gab es bei euch so einen Punkt, wo ihr gesagt habt, mit schmeiß ich hin? Also komplett, dass wir hinschmeißen, nicht. So schlimm war es nicht.

Aber was eine sehr anstrengende Zeit war, war tatsächlich 2000. Also man muss sich vielleicht für den Zuhörer, es gab ja damals so 17, 18, 19, lief ja alles relativ normal im E-Commerce. Und dann kam ja Corona und Corona hat im Endeffekt dazu geführt, dass im Jahr 2020 und 2021 im E-Commerce erstmal alles explodiert ist.

(8:10 - 8:24)
Also im positiven Sinne alles gestiegen ist. Ich meine, die Läden waren zu, Drogeriemärkte, Supermärkte. Man konnte quasi nur online kaufen, was natürlich bei vielen Marken und Brands und Verkäufern dazu geführt hat, dass die Verkäufe exorbitant gestiegen sind.

(8:25 - 8:34)
Und in 2022, 2023 hat sich das aber dann relativ stark umgekehrt. Also die Leute waren doch auf einmal wieder offline. Vielleicht auch ein bisschen gesättigt.

(8:34 - 8:57)
Genau, da hat man auch so am GfK-Konsumklimaindex gesehen. Das ging ja, sag ich mal, von 15 dauerhaft so nach oben. Und dann auf einmal ab 2022, 2023 ging es eben rapide nach unten.

Die Leute waren gesättigt und zeitgleich hatten alle E-Commerce-Unternehmer, sag ich mal, ihr Lager voll. Haben massiv investiert, Infrastruktur, Neuware, Neuartikel. Und dann haben alle relativ zeitgleich ihre Preise runtergezogen.

(8:59 - 9:13)
Das war, sag ich mal, so eine Challenge. Vor allen Dingen war ja dann noch die Ukraine-Krise, also der Ukraine-Rollstuhlkonflikt. Und Kosten sind explodiert, Logistikkosten aus Asien sind explodiert, Software-Tools.

(9:14 - 9:26)
Also die Preisschraube ist überall nach oben und der Umsatz-Absatz ist quasi nach unten. Also das war eine Challenge, aber sind wir dann auch gut durchgekommen. Du würdest sagen, ihr habt die gemeistert.

(9:26 - 9:36)
Genau, aber das war schon eine anstrengende Zeit, wo man auch immer so nicht wusste, was kommt jetzt nächste Woche wieder. Nicht sehr interessant. Als nächste Frage passt ganz gut eigentlich zum Thema.

(9:37 - 9:55)
Was hat sich, wenn du zurückschaust, 2018 versus heute im ganzen Amazon-Game, FBA-Game verändert? Hättest du ein paar Ideen von dir oder Ansätze? Sehr gerne. Also hauptsächlich hat sich natürlich verändert die Konkurrenzsituation. Also wenn man sagt, das FBA-Konstrukt in der heutigen Form besteht seit 2012.

(9:56 - 10:13)
Und es ist natürlich noch früher, aber damals war es so, ich habe ein Bild online gestellt und ein Produkt, was es vielleicht noch nicht so oft gab. Und es hat sich halt direkt gut verkauft und ich konnte direkt ausbauen und musste nicht so krass in das Game rein. Und 16, 17, 18 war das auch noch möglich.

(10:14 - 10:28)
Jetzt sage ich mal so die letzten drei, vier Jahre wurde es immer professionalisierter. Also es gibt immer mehr Seller, immer mehr Konkurrenz. Ich muss in sehr vielen Nischen überhaupt schauen, kann ich da noch reingehen? Früher konnte man viel organisch verkaufen.

(10:29 - 10:45)
Heutzutage, sage ich mal, das meiste läuft über Ads. Also Ads spielen einen großen Teil der Rolle oder eine große Rolle. Und allgemein auch die Komplexität, also mehr Gebührenarten, Verpackungsverordnung, neue EU-Regeln.

(10:46 - 10:56)
Also ich sage mal so die Compliance, Kosten, Konkurrenz hat sich ja alles schon verstärkt, sage ich mal. Da nimmst du mir schon fast meine nächste Frage vorweg. Ja.

(10:56 - 11:35)
Ich würde es so genau an dem Punkt anknüpfen. Was macht ihr gerade so auch, wenn jetzt die Konkurrenz einfach kommt mit einem starken Preiszug? Wie geht ihr da vor? Habt ihr da ein Rezept? Wie versucht ihr der Konkurrenz zu begegnen? Also zum einen bei Preis ist es so ein Thema, dass man aus gewissen chinesischen Sellergruppen weiß, dass diese halt mit ein bis drei Prozent Marge verkaufen. Deswegen muss man sich natürlich überlegen, will ich immer den Bestpreis? Und da kommt natürlich Branding ins Spiel, dass ich am Ende des Tages gegebenenfalls nicht immer den absoluten Bestpreis brauche.

(11:35 - 12:03)
Weil sage ich mal mit ein Prozent Marge kann ein deutscher Händler oder ein deutscher Markeninhaber halt sehr schlecht operieren und seine Kosten decken. Deswegen sage ich mal von Branding und von Positioning so positionieren, dass man schön verkauft, aber zeitgleich halt vielleicht nicht immer auf das Top-Offer geht, wo man halt wirklich alles mit ein Prozent Marge durchschiebt. Also ich sage mal mehr hin zu einer Marke und weg von dem rein über den Preis sich zu verkaufen.

(12:03 - 12:27)
Oder auch von der Kategorie, wie präsentiere ich mein Produkt, dass ich halt quasi darauf ziele, auch möglichst organisch zu verkaufen. Und da gibt es einige Tricks und Kniffe, wie man halt, sage ich mal, trotz einer guten Konkurrenz oder einer sehr aggressiven Konkurrenz gut verkauft. Man muss sich aber natürlich auch im Klaren sein, wenn man ein gewisses Preisniveau nicht schafft, weil man zum Beispiel eine gewisse Menge nicht einkaufen kann, hat man es natürlich hart.

(12:27 - 12:45)
Also weil der Amazon-Kunde, wenn ich jetzt ein Produkt habe, was im Durchschnitt jetzt 24,99 kostet, kann ich jetzt natürlich nicht hergehen und kann sagen, mein Produkt nur wegen Branding kostet jetzt 37,99. Sondern ich muss natürlich irgendwo... Der Markt fällt doch dann auf den Preis vor. Außer man heißt vielleicht Apple oder... Ja gut, das ist natürlich dann was anderes.

(12:46 - 13:14)
Echt eine Frage, die jetzt sehr gut passt. Gibt es bei euch, was würdest du sagen, was sind so Fähigkeiten, die man heute braucht, um im E-Commerce auch erfolgreich zu sein? Also es geht vielleicht noch so ein bisschen mehr in die Tiefe zu gerade eben. Also es kommt natürlich immer so ein bisschen darauf an, bin ich jetzt bei einer Firma, die jetzt auf Amazon verkaufen will, wo es ja schon Strukturen gibt mit Abteilungen oder bin ich jetzt eher so, wie in meinem Fall, dass man sagt, man ist ein Amazon-Seller, der einen sehr kleinen Setup verkauft.

(13:14 - 13:31)
Also sage ich mal, Team eher klein in der Firma und in meinem Fall ist es natürlich eine ganze Bandbreite an Skills, die man benötigt. Also man muss natürlich zum einen im Research erst mal verstehen, was für Produkte haben. Nachfrage kann man mittlerweile bei Amazon relativ leicht herausfinden.

(13:31 - 13:53)
Und aber auch, ich meine, produktbezogen, wie source ich ein Produkt, wo setze ich meine USPs, unique selling points, Logistik. Also sage ich mal, der ganze Einkauf-Logistik-Part spielt, sage ich mal, eine große Rolle. Dann aber auch natürlich kalkulationstechnisch, Fixkosten, Variablekosten.

(13:54 - 14:10)
Also ich muss kalkulieren können, ich muss so Verkaufspsychologie verstehen, also was muss ich nennen. Also ich muss nicht zum Beispiel einfach meine ganzen Features runterrattern, sondern es geht ja auch darum, was hat der Kunde für einen Mehrwert. Bin nicht ganz bei dir, das steht immer wirklich zentral im Fokus.

(14:10 - 14:37)
Genau und dann natürlich jetzt auch mittlerweile mit dem ganzen Compliance-Part muss ich mich auch rechtlich und Compliance-mäßig auskennen. Also was darf ich überhaupt verkaufen, was brauche ich CE-Zeichen, brauche ich Zertifikate, brauche ich Reach, was brauche ich? Wobei da natürlich immer die Frage ist, wenn man eine gute Marge hat, kann man natürlich auch sagen, man gibt das an extern ab und konzentriert sich eher auf seinen Kernbereich. Oder ich gebe das zum Beispiel an einen Virtual Assistant ab, der mir zum Beispiel in einem gewissen Bereich Logistik zuarbeiten kann.

(14:37 - 15:05)
Also es kommt immer so ein bisschen darauf an. Aber das Skillset, das man heutzutage braucht, ist eben schon massiv angestiegen im Vergleich zu früher. Verstehe ich.

Ja, vielleicht auch eine Rückfrage meinerseits. Wie siehst du das? Du hast ja so ein bisschen vorhin skizziert den Wandel im E-Commerce von, ich sage mal, sehr einfache Bedingungen zu verkaufen zu schwierigeren Bedingungen, mehr Compliance. Siehst du das vielleicht auch so, dass die höhere Compliance ein bisschen für dich wie ein Burggraben ist? Weil neue Marktteilnehmer tun sich total schwer reinzukommen.

(15:06 - 15:15)
Ja, definitiv. Also es ist schon so, dass man sagen kann, umso komplexer das Geschäft wird. Also es ist halt heute nicht mehr so einfach möglich, dass jemand sagt, ich habe jetzt 5000 Euro übrig.

(15:15 - 15:25)
Ich möchte jetzt mal eben schnell rein starten, weil eben, sage ich mal so, alles ist am steigen. Das ist schon ein gewisser Burggraben. Man muss nur vorsichtig sein, weil vor allen Dingen aus Asien.

(15:25 - 15:36)
Es gibt mittlerweile in der EU ziemlich viele Dienstleister, die einem Dinge abnehmen. Deswegen ist jetzt nicht automatisch ein Compliance direkt ein Riesen Burggraben. Wenn man das aber, sage ich mal, mit anderen Sachen kombiniert.

(15:36 - 15:44)
Also ich sage, mein Produkt ist zum Beispiel nicht so einfach herstellbar oder beschaffbar. Plus ist es vielleicht sogar Gefahr gut. Ich kann nur Eigenversand machen.

(15:45 - 15:58)
Oder ich muss zum Beispiel speziell, ich brauche eine Kategoriefreischaltung bei Amazon. Also solche Faktoren sorgen natürlich dafür, dass der Burggraben steigt. Und ein hoher Burggraben ist immer gut, wenn man langfristig erfolgreich verkaufen will.

(15:58 - 16:07)
Verstehe. Vielleicht auch eine direkte Nachfrage von mir, so ein bisschen als Zwischenfrage. Wie seid ihr da von der Strategie? Man kennt FBA von früher.

(16:07 - 16:31)
Vor allem, man sourced in Asien und lässt da produzieren und verkauft es dann hier. Ist es bei euch immer noch so oder habt ihr da vielleicht ein bisschen einen Switch gemacht? Habt ihr mehr Lieferanten aus Europa? Wie ist da gerade eure Strategie? Genauso in dem Ballon-Space sind wir tatsächlich, also Latex-Ballons, Full-In-Ballons, Sets. Da sind wir immer noch in Asien, weil das ist einfach von der Produkteigenschaft, sage ich mal, in Europa.

(16:31 - 16:55)
Also es gibt zwar europäische Hersteller, aber das ist natürlich dann sehr High-Premium in Mini-Stückzahlen, was natürlich jetzt für so ein Massengeschäft wie Amazon schlecht funktioniert. Also da sind wir tatsächlich in Asien unterwegs, was aber mittlerweile ja auch, also die meisten Asien hat eine sehr gute Qualität, wenn man den richtigen Hersteller hat. Also China vor allen Dingen oder China, Vietnam.

(16:56 - 17:09)
Da sind wir quasi weiterhin in Asien. Was aber so andere Produktkategorien angeht, in der Zweitmarke, da sind wir vor allen Dingen mittlerweile in Europa unterwegs. Also wir sourcen da aus Polen und aus Deutschland.

(17:10 - 17:29)
Hat natürlich den Vorteil, man kriegt halt von der Ware meistens bessere Zahlungsbedingungen, plus die Ware ist halt oftmals sogar dann nur zwei, drei Tage unterwegs mit Herstellung etc. Es geht extrem schnell, genau. Also ich kann halt viel schneller meine Ware drehen und ich hab halt natürlich auch, wenn sowas wie Corona kommt, ich hab halt schnelle Wege.

(17:30 - 17:58)
Ist ja auch, glaube ich, so bei sehr großen Firmen mittlerweile so, was man in den Medien liest, dass immer mehr Eigenproduktionen, Sourcing Europa, weil man hat ja so ein bisschen in den letzten fünf Jahren gemerkt, dass so das Offseas-Sourcing auch Risiken darstellt. Ja, gerade auch, wo dann so ein Kanal mal blockiert ist, wie das Suezkanal. Genau, da kenne ich auch Leute, die hatten da ihre Ware drauf und wenn das halt blockiert ist und das ist auf dem Schiff, dann hat man halt seine Probleme oder wenn jetzt irgendwelche neuen... Geld ist gebunden.

(17:58 - 18:16)
Genau, oder zum Beispiel hiermit, wenn man auch in den USA, also wir verkaufen auch in den USA, da gab es ja die Trump-Tariffs, wo dann halt einfach mal, wo er nochmal Präsident wurde. Es wurde zwar dann wieder aufgelockert, aber das kann natürlich sein, dein Produkt hat jetzt 130 Prozent Zoll. Dann war es das mit der Marge.

(18:16 - 18:35)
Genau, dann war es mit der Marge. Dann muss man es vielleicht umgehen, indem man zum Beispiel sagt, aus anderen Ländern, aus Asien, also es war ja mal sehr stark auf China gepolt, aber trotzdem ist das natürlich eine gewisse Unsicherheit. Das kann man, sag ich mal, bei einem lokalen Sourcing natürlich umgehen und natürlich auch Sprachbarriere etc.

(18:35 - 18:52)
Also es hat sehr viele Vorteile, auch lokal zu sourcen. Man muss nur schauen, in welchem Produktbereich ist es möglich, rechnet sich, weil natürlich meistens von den Konditionen her Asien günstiger ist, klar. Ja, kann ich mir vorstellen, natürlich auch Arbeitszeit ist da auch ein Hebel, wie viel die kostet vor Ort, ganz klar.

(18:52 - 19:19)
Vielleicht nochmal so ein bisschen zurückgehen. Gibt es so was Konkretes, was du jetzt sagen würdest, du schaust fünf Jahre in die Vergangenheit, was würdest du deinem Jürgen, ich raten? Was soll ich anders machen? Oder sagst du, war alles super? Also vor allen Dingen, sag ich mal, wir haben halt sehr operativ sehr viel gemacht und so mehr als Unternehmer auf den strategischen Part konzentrieren, was wirklich Wachstum bringt. Mehr outsourcen.

(19:20 - 19:31)
Genau, schneller Dinge automatisieren oder abgeben, damit man sich auf das Wachstum konzentrieren kann. Das würde ich sagen. Und zum anderen bei Fremdkapital vorsichtig sein, sag ich mal so.

(19:32 - 19:44)
Das sind so die zwei Hauptfaktoren. Und vielleicht noch bei Neuprodukten, wie gesagt, etwas vorsichtiger sein. Das sind so die drei Sachen, die ich da nennen würde.

(19:44 - 19:50)
Danke dir, sehr spannend. Ich würde jetzt nochmal so reingehen. Du kennst ja mein Thema, Obsolescence Management.

(19:51 - 20:19)
Gibt es da bei euch auch irgendwelche Berührungspunkte, dass ihr vielleicht bei euren Produkten Änderungen habt oder dass Grundmaterialien, Maschinen abgekündigt werden? Hattet ihr da auch schon mal so einen Fall, wo ihr sagen würdet, ihr hattet da eine Auswirkung, die einfällt in den letzten Jahren? Ja, also wir hatten zum Beispiel im Bereich Folienballons. Die werden ja nach einem gewissen Muster gefertigt in China. Und da hatten wir zum Beispiel schon mal Topseller-Produkte, wo der chinesische Lieferant dann gesagt hat, die kann er nicht mehr herstellen.

(20:20 - 20:39)
Wo ich ihn dann eigentlich gefragt habe, das war natürlich nicht angekündigt. Kein Abkündigungsschreiben. Genau, in dem Fall war es natürlich kein Bauteil, aber es war, sage ich mal, ein gewisser Fertigungsschritt notwendig, den sie eben nicht mehr machen wollten.

(20:40 - 20:49)
Und es waren zwei Topseller von uns. Wir konnten das dann lösen über einen anderen Supplier, aber das war natürlich schon so ein bisschen überraschend. Hat die Lieferkette mal schnell durchgeschüttelt.

(20:49 - 20:58)
Genau, genau. Dann eine Second Source für so einen anderen Supplier fast wieder. Genau, wobei es bei uns jetzt eben weniger darum geht, dass das Teil komplett aufgekündigt ist.

(20:58 - 21:16)
Aber es ist natürlich so, dass Dinge mal vorübergehend nicht verfügbar sind. Genau, deswegen spielt das Thema natürlich auch bei uns eine Rolle. Mehr, glaube ich, natürlich im Produktionsbereich, aber auch da Aufkündigungen und Co.

ist da auch ein Thema. Spannend. Danke dir für den Einblick da.

(21:17 - 22:06)
Vielleicht auch noch mal so ein bisschen in die technische Richtung. Gibt es so Tools oder auch Daten, die du verwendest für deine Entscheidungen? Vielleicht in die Richtung geht neues Produkt oder auch Auswertung. Nutz ich ein Produkt? Wo kann ich vielleicht noch mal mein Produkt vertiefen? Also sagen wir mal so, wenn man halt vor allen Dingen neu startet, es spielt natürlich am meisten die, also am wichtigsten ist dann zu prüfen, hat das überhaupt eine Nachfrage auf Amazon? Weil wenn ich jetzt sage ich mal vorab checke, dass das Produkt jetzt auf Amazon Deutschland 10.000 Euro Umsatz im Monat macht und da sind schon sehr, sehr viele Player drin, muss ich mich natürlich realistisch fragen, wenn ich da ein Share abbekomme, wie viel Share kann ich realistisch haben? Und lohnt sich das überhaupt so? Also diese Thematik vorab Sales prüfen, da gibt es einige Tools, die das gut machen.

(22:08 - 22:29)
Das ist, sage ich mal so, für jemanden, der neu startet, das Wichtigste. Und ansonsten natürlich die gesamten Amazon Daten spielen natürlich eine wahnsinnige Rolle. Also welches Produkt verkauft sich wie oft? Wie ist die Gebührenstruktur, wo man auch extrem aufpassen muss, weil es kann sein, Amazon verschiebt einen gerne mal in eine andere Kategorie und dann zahlt man quasi die letzten drei Monate erhöhte Gebühren.

(22:31 - 22:34)
Rückwirkend vielleicht auch. Genau, rückwirkend. Das kann man sich dann erstatten lassen.

(22:34 - 22:49)
Aber ich sage mal, so dieses gesamte Zahlenkonstrukt ist natürlich extrem wichtig. Habe ich vielleicht vorher noch ein bisschen zu wenig angeschnitten natürlich. Also im besten Case hat man Erfahrung mit Zahlen und dann spielt natürlich eine große Rolle am Ende des Tages sind die Zahlen entscheidend.

(22:49 - 22:55)
Definitiv. Also es klingt so ein bisschen, als würde der Teufel doch auch einen Detail legen. Genau.

(22:55 - 23:03)
Vielleicht auch für die Zuhörer. Gibt es so vielleicht ein, zwei Tools, wo du sagen kannst, die kann ich guten Gewissens, nennen es nicht, empfehlen. Kein Produkt placement oder dergleichen.

(23:04 - 23:31)
Einfach so ein paar Denkanstöße, wo kann man sich da umgucken. Also ich sage mal, in dem, was ich gerade beschrieben habe, wahrscheinlich Helium 10 für die Auswertung vorab. Und ansonsten würde ich wahrscheinlich tatsächlich ChatGPT nennen, weil es natürlich im Teil operativen Texte zusammenfassen, E-Mails, natürlich ein guter Allrounder ist, kann Zahlen auswerten lassen.

(23:31 - 23:47)
Ich meine, man macht das zwar mit Spezial-Tools, aber ich sage mal, ChatGPT, wie in den meisten Kategorien, ist natürlich ein massiver Hebel. Das kann ich mir gut vorstellen. Ja, ich schaue mal gerade nochmal rüber, was ich noch so bei meinen Fragen habe.

(23:51 - 24:12)
Wir waren gerade schon ein bisschen so bei Abkündigungen. Versucht ihr auch da mit euren Lieferanten, vielleicht Vereinbarungen zu treffen, um zu sagen, ihr leistet uns schon ein paar Jahre, das zu fertigen. Macht ihr da irgendwie Verträge oder sagt ihr, komm, wir beteiligen uns an der Anlage, sodass die auch länger das Produkt fertigen können? In unserem Bereich tatsächlich nicht.

(24:12 - 24:48)
Also wir haben Vereinbarungen, wo es quasi darum geht, was ist der Inko-Term, was ist die Lieferzeit, wie muss das Produkt verpackt sein? Vor allen Dingen, wenn ich schnell zur FBA durchschieben will, gibt es ja gewisse Anforderungen, maximal Gewicht pro Karton. Wie ist es rechtlich geregelt? Da haben wir schon Vereinbarungen, aber bezüglich Produktion eigentlich nicht, weil das ist aber so ein bisschen der Nische geschuldet. Dass in dem anderen Bereich der Hersteller 25 Jahre Erfahrungen hat und es tatsächlich nicht nötig ist, weil der so gut aufgestellt ist.

(24:49 - 25:00)
Ist aber, sage ich mal, lohnt sich natürlich. Vielleicht mal eine Überlegung wert für die Zukunft. Genau, und vor allen Dingen auch, was ich schon oft erlebt habe, wir haben jetzt natürlich Produkte, die sind eher nicht besonders technisch, also die sind eher einfach aufgebaut.

(25:01 - 25:17)
Wenn man jetzt aber, sage ich mal, jemand ist, der ein extrem technisches Produkt hat, spielt das natürlich eine große Rolle. Klar, man kann jetzt nicht so einfach einen anderen Supplier finden. Genau, oder ich habe zum Beispiel ein Produkt, wo eine kleine Maßabweichung schon extrem spielentscheidend ist.

(25:17 - 25:41)
Bei einem Folienballon kann man sich vorstellen, der hat eine gewisse Beschaffenheit, eine gewisse Qualität, ist aber natürlich nicht so komplex wie ein mechanisches Bauteil. Oder irgendeine kleine Schaltung. Genau, wo ich schon bei Leuten miterlebt habe, dass sie dann halt 10.000 Stück bestellt haben und dann war die Qualitätssicherung nicht so ausführlich und dann kommt die Ware in Deutschland an und es passt halt nicht.

(25:41 - 25:57)
Geld ist drin in der Ware. Genau, und dann muss man natürlich mit dem Hersteller gucken, was hat man da für Regeln, weil bei so extrem großen Orders, das kann natürlich auch massiv geschäftsschädigend sein, vor allen Dingen jetzt für Leute, die noch nicht so groß sind. Lass uns mal so einen kleinen Switch machen in die Zukunft.

(25:58 - 26:18)
Wie siehst du so in den nächsten 5 Jahren E-Commerce? Wo siehst du so Chancen? Was denkst du, wo so auch die Trends sind, wo es hingehen wird? Also ich persönlich bin ein großer Verfechter von den Marktplätzen. Also ich glaube, weil Direct-to-Customer, also über den eigenen Shop an den Kunden verkaufen, machen ja auch sehr viele, auch sehr erfolgreich. Aber ich sehe halt so, wie sage ich mal, die Marktplätze vorne.

(26:19 - 26:31)
Also ich sehe weiterhin Amazon natürlich auf Nummer 1. Ist einfach so von der Struktur in Deutschland, dass fast jeder ein Prime-Konto hat. Also das sind halt gefestigte Strukturen, sage ich mal. Also ich würde Amazon vorne sehen.

(26:33 - 26:44)
Und ich würde, also Temu ist gerade ziemlich krass im Kommen. Auch für, kommt so ein bisschen auf die Produktnische an, aber das kann spannend werden. Die subventionieren den Marktplatz natürlich massiv gerade.

(26:44 - 26:51)
Vielleicht auch am Amazon so ein bisschen verdrängen. Genau, genau. Also es gab so ein bisschen das Thema mit TikTok-Shop, Temu.

(26:53 - 27:01)
Bestehend gibt es ja auch eBay und Kaufplans. Die, finde ich, kann man immer gut mitmachen. Aber es spielt nicht so die Musik da, oder? Also es kommt so ein bisschen auf die Kategorie an.

(27:01 - 27:17)
Also wenn ich zum Beispiel Auto-Zubehör verkaufe, dann kann eBay massiv viel Spaß machen. Also das kann sehr sinnvoll sein. Oder wenn ich zum Beispiel im Home-Living-Bereich was mache, kann zum Beispiel Otto interessant sein, weil da einfach so die Käuferschicht ein bisschen älter ist.

(27:19 - 27:28)
So von dem Turbo würde ich jetzt natürlich weiterhin Amazon. Und Temu ist, wie gesagt, sehr interessant gerade. Das sind so die beiden, wo ich mich darauf fokussieren würde.

(27:28 - 27:36)
Kann sich aber natürlich ändern. Es kann sein, dass es in zwei Jahren was gibt, was den Markt umdreht. Aber ich sage mal so Marktplätze, Amazon, Temu, würde ich sagen.

(27:37 - 27:46)
Und vielleicht noch, weil du so Trends oder was sich so verändern wird. EU-Thema Compliance eben weiterhin. Kunststoffverordnung, Verpackungsverordnung.

(27:47 - 27:54)
Jetzt mit den neuen KI-Regeln, was ich kennzeichnen muss. Also ich glaube so die EU-Regeln. Macht halt nicht langweilig, glaube ich.

(27:54 - 28:15)
Genau, das sind so die Themen, die, glaube ich, die nächsten fünf Jahre bestimmen. Und halt eben, sage ich mal, trotzdem vielleicht gucken, dass man nicht nur Amazon macht, sondern auch natürlich das Risiko ein bisschen splittet auf eigenen Shop und weitere eben antestet vor allen Dingen, was funktioniert für die eigene Nische. Klar, ich kann mir vorstellen, wenn ein Amazon-Konto gesperrt wird, dann ist das ein großes Problem.

(28:16 - 28:32)
Genau, also da gibt es so ein Gespenst, was immer durch die Medien geht. Vor allen Dingen, da gab es so zwei, drei Dokus, wo man aber sagen muss, die nicht besonders gut gemacht waren. Also das waren halt so Einzelfälle, wo ich auch einige Background-Stories kenne, wo es halt wirklich, wo halt massiv gegen die Terms of Service von Amazon verstoßen wurde.

(28:33 - 28:50)
Und ich sage mal so, solange man sich an die Regeln hält und seine Verkäuferleistung im Blick behält, kann man da eigentlich sehr, sehr sicher sein. Es ist natürlich trotzdem so ein kleiner Faktor, den man immer im Hinterkopf behalten muss. Aber wie gesagt, wenn man sich an die Regeln hält, dann ist man da gut aufgestellt.

(28:51 - 28:55)
Ja, toller Einblick. Ich danke dir. Vielleicht auch nochmal so der Blick auf Mindset.

(28:56 - 29:19)
Gibt es so ein, zwei Punkte, wo du sagen würdest, das hat dir geholfen in der Zeit? Vielleicht hast du so einen Leitsatz. Fällt dir da was ein? Ja, also mein Leitsatz ist eigentlich so dieses Nike-Motto, sage ich mal, Just do it. Das ist eigentlich so ein bisschen mein Motto, weil man hat ja so als Unternehmer häufig den Case, man spricht sehr viel mit Leuten über Dinge, die man vorhat oder man plant sehr viel, man geht im Kopf sehr viele Dinge durch.

(29:19 - 29:32)
Aber dann im Endeffekt wirklich den Schritt zu wagen und es zu machen, ist natürlich so eine andere Geschichte. Also es in die Realität umzusetzen. Deswegen würde ich mal so sagen, so Just do it ist ein gutes Motto, was mir auch geholfen hat.

(29:32 - 29:41)
Kann ich so selbst auf dem Weg zum Unternehmer auch so zu 100% durchstreiten. Die Umsetzung kommt entscheidend. Genau, die Umsetzung, nicht die Theorie.

(29:41 - 30:05)
Ganz genau, richtig. Jetzt vielleicht nochmal so eine Frage. Wenn jetzt einer unserer Zuhörer vielleicht sagt, der möchte heute mit der FPL starten, was würdest du ihm vielleicht so mitgeben? Was wäre dein Rat? Also was immer noch, also vorweg, weil in den Gruppen und auf YouTube und auf Google die Hauptsuchanfrage ist immer, lohnt sich XXX noch? Also lohnt sich Amazon FBA noch? Ja genau, in die Richtung geht die Frage.

(30:05 - 30:25)
Die Frage kann man natürlich, also man kann sagen definitiv ja, wenn die Gegebenheiten passen. Also ich würde halt, schließt so ein bisschen an, wie ich das vorhin gesagt habe, ich muss mir halt im Klaren sein, dass nur etwas Geld und ein Produkt, was ich im Kopf habe, nicht genug ist. Also das höre ich natürlich sehr oft.

(30:25 - 30:38)
Ich bin dann auch noch in so ein, zwei Facebook-Gruppen von früher, wo natürlich dann gepostet ist. Ich habe mich jetzt entschieden, ich habe da jetzt ein Jahr lang ein Produkt ausgearbeitet und damit werde ich jetzt da den Markt ordentlich aufräumen. Man muss halt eben sich immer im Klaren sein.

(30:38 - 30:59)
Die Konkurrenz ist hoch. Also ich muss mir genau angucken, wie hoch ist die Nachfrage in diesem Bereich? Wie viel Geld brauche ich? Und habe ich da realistisch eine Chance? Habe ich das Fachwissen? Also da kommen mittlerweile mehrere Sachen zusammen. Also das, was ich ihm empfehlen würde, ist nicht zu machen, ist eben einfach, ich habe ein gutes Produkt ausgearbeitet und ich springe da jetzt einfach mal rein.

(31:00 - 31:24)
Erstmal testen mit einer kleinen Menge. Erstmal gucken, wie ist da überhaupt der Marktpreis? Also kann ich jetzt zum Beispiel eine 39 Euro rechnen und der Konkurrent verkauft zum Beispiel für 37, dann kann es gut sein. Aber kann ich da überhaupt rein, wenn ich jetzt natürlich schaue, meine Mitbewerber haben 50.000 Bewertungen und ich fange jetzt mit einem sehr, sehr schmalen Startkapital an.

(31:24 - 31:36)
Dann wird es natürlich hart. Also da so ein bisschen vorab mein Research machen. Nicht einfach schnell dieses Get Rich Quick, was so 2015, 16 geklappt hat, sondern wirklich vorab gut informieren.

(31:36 - 31:45)
Es gibt auch auf YouTube und Co. mittlerweile extrem viele kostenlose Quellen. Also ich würde auch nicht empfehlen, sich direkt einen Kurs für 10.000 Euro zu kaufen, weil man eben Risiko, etc.

(31:46 - 31:59)
Also ich sage gar nicht, dass man jetzt nicht den Coaching investieren darf, sondern einfach am Anfang vorsichtig sein und sein Research machen. Und vor allem, wie wir es gerade hatten, in die Umsetzung kommen und aufprobieren. Genau.

(31:59 - 32:07)
Und vor allem Positionierung ist auch sehr wichtig. Dass ich einen Produkt teste, auch vielleicht eine Nische entwickle. Genau.

(32:08 - 32:21)
Was ich da immer sage, wenn ich zum Beispiel in Familie oder Friends jemanden kenne, der eine Spezialfabrik hat für irgendwas. Das kann natürlich einen massiven Wettbewerbsvorteil haben. So einen Hidden Champion im Baden-Württemberg.

(32:21 - 32:44)
Genau, so einen Hidden Champion, wo ich vielleicht sage, der liefert nur in Großindustrie, aber der könnte vielleicht zum Beispiel an mich liefern und dann könnte ich damit auf Amazon Erfolge verkaufen oder allgemein auf Marktplätzen. Oder habe ich zum Beispiel irgendwie eine spezielle Nische, die noch gar nicht... Also wenn es noch gar nicht verkauft wird auf Amazon, ist immer Vorsicht geboten. Weil meistens ja, wenn irgendwo Geld verdient wird, gehen Leute rein.

(32:44 - 33:05)
Also man muss ein bisschen gucken. Diese Innovation auf Amazon, die am besten funktionieren halt wirklich Dinge, wo man weiß, da gibt es schon eine Nachfrage. Aber ich sag mal, wenn ich zum Beispiel gewisses Fachwissen habe in einer gewissen Nische oder ein sehr gutes Sourcing, wie eben zum Beispiel kann auch ein fremder Hersteller sein, der zum Beispiel noch gar nicht an... der online noch gar nicht auffindbar ist mit seinen Produkten.

(33:05 - 34:07)
Oder eben spezielles Fachwissen. Also man kann ja auch Handelsware verkaufen auf Amazon. Habe ich gewisses Fachwissen über einen gewissen Bereich.

Oder habe ich besonders viel Startkapital. Also es ist so... Es gibt so ein paar Dinge, wo man immer noch sehr auffällig werden kann auf Amazon. Ne, dann lass uns vielleicht zum Abschluss noch einen kleinen Fragenhagel machen.

Ich stelle dir Fragen und versuche... Jetzt musst du nicht nur zwei, drei Sätze, aber versuche relativ kurz darauf zu antworten. Was war euer größter und teuerster Fehler? Größter, teuerster Fehler war tatsächlich... Tatsächlich sind wir damals... Unsere Ware ist relativ klein und leicht und wir sind auf... Also wir haben immer sehr viel Sie gemacht, haben dann aber festgestellt, dass wir mit R die Ware viel schneller da haben und schneller drehen können. Genau, Versandweg.

Also obwohl es eigentlich teurer ist, eher in unserer Produktkategorie sehr gut, weil wir die Ware dafür viel schneller drehen können. Das war also vielleicht ein Punkt. Sorry, dass wir mehr wie eins sagen.

(34:07 - 34:18)
Alles gut. Bester Tipp für mehr Umsatz? Ja, weitere Marktplätze, neue Produkte. Also, dass ich in die Breite gehe.

(34:19 - 34:31)
Und jetzt noch zum Abschluss. Wenn du morgen neu starten müsstest, was würdest du als allererstes tun? Research. Welche Kategorien, welches Produkt.

(34:32 - 34:39)
Intensives Research, weil ich würde ja wieder von vorne anfangen. Das heißt, das würde ich als allererstes machen. Spannend, danke ich dir.

(34:39 - 34:54)
Wir schicken auch einen Gruß an die Zuhörer hier aus Zagreb und hab mich gefreut, dass du da warst. Sehr gerne. Für alle, die zuhören, zuschauen, bleibt dran, es werden auf jeden Fall weitere spannende Folgen kommen, auch in Richtung Obsoleszenzmanagement, aber auch immer wieder Unternehmertum.

(34:54 - 34:58)
Und ich bin gespannt, wie es da auch weitergeht. Danke dir, dass du da warst. Sehr gerne, vielen Dank.

BACKBONE #001 – Vom Traum zum E-Commerce-Unternehmen: Moritz Janker über seinen Weg mit Amazon FBA
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